Ostfriesentee – aus Tradition ein Nationalgetränk

Die ostfriesische Teetradition entstand durch dem Einfluss der benachbarten Seefahrernation Holland. Während der Tee anfangs lediglich den Geschmack des brackigen Wassers überdecken sollte, stellt er heute das Nationalgetränk der Ostfriesen dar.

Ostfreisentee ist stark im Geschmack

Unter Ostfriesentee versteht man eine kräftige Schwarzteemischung, welche aus über 10 Sorten bestehen kann und meist einen hohen Assam-Anteil besitzt. Je mehr Teesorten, wie z. B. Java-, Ceylon- oder Darjeelingtee beigemischt werden, desto gleichmäßiger ist die Qualität des Tees, da eine schlechte Ernte einer Sorte dann den Geschmack der Gesamtmischung nicht zu sehr beeinträchtigt.

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Herstellung und Zubereitung von Ostfriesentee

Für die Herstellung von hochwertigem Schwarzen Tee bedarf es Fingerspitzengefühl: Nach dem Pflücken müssen die Teeblätter welken, bis sie etwa ein Drittel ihrer Feuchtigkeit verloren haben. Dann werden sie gerollt, um deren Inhaltsstoffe freizusetzen, welche während der Fermentation bei etwa 30° C mit Sauerstoff reagieren. Die Kunst der Teeherstellung liegt darin, die Fermentation nach etwa 2-3 Stunden zum idealen Zeitpunkt zu beenden, um die Teeblätter schließlich bei 90° C zu trocknen. Während des Trockenvorgangs erhalten sie dann ihre dunkle Farbe.

Ostfriesischentee wird traditionell so zubereitet: Man gibt in eine vorgewärmte Kanne pro Tasse einen Teelöffel Tee sowie einen Extra-Löffel "für die Kanne". Dann gießt man kochendes Wasser darüber, bis die Teeblätter knapp bedeckt sind. Für einen anregenden Teegenuss empfiehlt sich eine Ziehzeit von 3 Minuten, während sich durch fünfminütiges Ziehen vermehrt Gerbstoffe lösen, die die Aufnahme des Koffeins verzögern. Erst dann wird die Kanne mit heißem Wasser aufgefüllt.

Ostfriesen legen vor dem Einschenken einen "Kluntje", ein Stück weißen Kandiszucker, in die Tasse und geben zum Schluss vorsichtig einige Tropfen Sahne in den Tee. Damit die "Wulkje" nicht zerstört werden, ist Umrühren verpönt.